Johann Ernst Heinrich Gustav Lemcke (28)

 

 

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Johann Ernst Heinrich Gustav Lemke, geb. zu Kl.*) Daberkow in Mecklenburg=Strelitz am 18. März 1794, gest. zu Stettin am 13. Juli 1873.
verheiratet verheiratet am 20.12.1821 in Züsedom mit
Auguste Lemke, (so im Trauregister, im Taufregister der Vorname Augustine) geb. Sehmsdorf, geb. zu Züsedom in der Uckermark am 21. August 1802, gest. zu Stettin am 18. Oktober 1855.

Johann Ernst Heinrich Gustav Lemcke, 1794 in Gr. Daberkow geboren, wanderte 1821 in Stettin ein und behielt dort zunächst bis 1832 seinen Wohnsitz.
Gustavs Frau, Augustine Lemcke, geb. Sehmsdorf, stammte aus einer Gutsbesitzersfamilie, in Züsedom in der Uckermark. Ihr Bruder Julius S. besaß später das Gut Podanin in der Provinz Posen.
[Leider besitze ich kein Bild von ihr.]

Gustav Lemke war von Beruf Kaufmann.
Im Jahre 1813 stand er bei dem preußischen Proviantamt in Pölitz. Nach der Übergabe der Festung Stettin an die Preußen, am 5. Dezember 1813, kam er als einer der ersten in die Stadtund erlebte mit, wie die Franzosen ihren letzten Kriegsproviant abliefern mussten; er bestand aus 50 Flaschen Rotwein und 2 Haferbroten.

 

 

Nach seiner Hochzeit, 1821, lebte er mehr als 10 Jahre in Stettin, wo sieben seiner 14 Kinder geboren wurden.
1833 siedelte er nach Pasewalk über und betrieb dort eine Stärkefabrik.
Dort lebte auch sein älterer Bruder Carl, und zwar außerhalb der Stadtmauer, darum im Volksmund "Buten-Lemckens" genannt, im Gegensatz zur Familie Gustavs, die innerhalb der Stadtmauer wohnte und daher "Stadt-Lemckens" hieß.

Haus und Fabrik in Pasewalk

Im Jahr 1850 verkaufte Gustav, durch wirtschaftliche Verluste gezwungen, die Fabrik in Pasewalk und verlegte den Familienwohnsitz nach Graseberg bei Stepenitz. Dort hatte er eine landwirtschaftliche Pachtung, in sandiger Gegend, und kehrte somit zum Beruf seiner Vorfahren zurück.
Gustav gab die ertragsarme Pachtung bereits 1851 wieder auf und siedelte 1851, zum zweiten mal, nach Stettin über, wo er bis zu seinem Tode, 1873 wohnen blieb.

In Stettin wohnte die Familie zunächst auf der "Malzmühle", die er übernahm. Diese Mühle gehörte zu den alten Stadtmühlen, "de moltmole" wird schon 1488 urkundlich erwähnt. Sie lag nahe dem Vorort Grünhof, an einem von der "Klingenden Bäk" oder dem "Siebenbrüderbach" gespeisten See, der früher "Stumpfs Teich", später Westendsee" hieß.
Diese Wassermühle wurde als Sägewerk betrieben, in der Holz aus dem "Brunner Forst" und anderen Wäldern verarbeitet wurde.

(Nach Prof. Dr. Otto Altenburg, Hugo Lemcke, Ein Leben der Arbeit und des Erfolges, herausgegeben von der Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde, Stettin 1935.)

 

*) Einige Quellen nennen Kl. Daberkow, andere wiederum Gr. Daberkow
Gutshaus in Klein Daberkow Das Gut in Groß Daberkow konnte ich nicht finden

Augustine Sehmsdorf, Gustav Lemke

 


Letzte Aktualisierung: 27.02.2009