aus einem
Brief von Rudolfs Schwager Willi Rau
an seine Nichte Brigitte Schaper (3)

Willi Rau und Dr. Rudolf Jankowsky, Bochum 1933 Dr. Rudolf Jankowsky, bei seinem Schwager Willi Rau in Bochum 1933

Links Schwager Willi Rau, rechts Dr. Rudolf Jankowsky ,

in Bochum 1933

 
   
Willi Rau schreibt:
"Obige Aufnahmen wurde im Sommer 1933 einige Wochen nach der Machtübernahme durch Hitler bei einem Besuch Deines Vaters in Bochum gemacht.
Es wurde damals sehr viel diskutiert, das Gespräch ging oft ins Uferlose und Dein Vater brach dann ab mit der Bemerkung, es handele sich um politische Gangster, mit deren Existenz man eben wirklichkeitsnah zu rechnen habe.
Ihn beschäftigte etwas Anderes.

Er ahnte den Krieg und seinen Ausgang .mit` dem Verlust Ostdeutschlands voraus - aus damaliger Sicht ein absurder Gedanke.
Er plane für seine Tochter eine Fremdenpension zu kaufen, aber nicht in Ostdeutschland.

Meine Mutter brachte verschiedene Kurorte zur Sprache, sie lagen ihm aber nicht westlich genug.
Das Stichwort Bad Pyrmont fiel von mir. Während einer Rad-Tour als etwa 15-Jähriger hatte ich mir in Bad Pyrmont meine erste polizeiliche Strafverfügung eingehandelt:
Wegen verbotenen Radfahrens im Kurpark.

Dein Vater orientierte sich über die geographische Lage, und Bad Pyrmont kam infrage.

Wenn ich mich richtig erinnere, machte er in Bad Pyrmont auf der Rückfahrt Station und handelte.
Kleine Ursachen, grosse Wirkungen - das wäre ein Aspekt.

Viel bemerkenswerter scheint mir Folgendes zu sein:
Ohne in parapsychglogische Betrachtungen zu verfallen, Ahnungen haben manchmal die Menschen, jedoch ziehen sie keine Folgerungen sondern fügen sich dem Schicksal.

Dein Vater aber nahm seine Ahnung als sichere Gegebenheit und handelte dementsprechend.
Wie recht er tat, das wissen wir heute.

Ich glaube, mit diesem Kommentar werden die beiden Bilder plastisch."
   
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Letzte Aktualisierung: 03.09.2007